Gints Zilbalodis, Lettland, Belgien, Frankreich, 2024o

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Eine Flut setzt die idyllische Welt einer Katze unter Wasser. Sie und weitere Tiere finden Zuflucht in einem Boot. Sich mit den anderen zu arrangieren, erweist sich als eine ebenso grosse Herausforderung wie die Überwindung der katzentypsichen Angst vor dem Wasser. – Prämiert mit dem Animationsfilm-Oscar 2025

In der Welt einer Katze sind die Häuser und Gärten voller Katzenskulpturen, und auf dem höchsten Berg steht eine feline Monumental-Statue. Handkehrum dürfte der grösste Alptraum in so einer Welt eine unvermutet hereinbrechende Flut sein, die alles unter Wasser setzt und die Katze zum Schwimmen nötigt. Genau das geschieht – nach dem besagten katzenidyllischen Einstieg – im zweiten abendfüllenden Animationsfilm von Gints Zilbalodis, mit dem der lettische Regisseur schon jede erdenkliche Trophäe im Paralleluniversum der Trickfimer:innen gewonnen hat und nun auch noch den Oscar. Man braucht keine drei der achtzig Filmminuten, um diesen Preissegen zu begreifen. Zilbalodis und seine Crew schaffen betörend lichtdurchflutete Bilder einer sanft verfremdeten Natur, durch die sich ihre «Kamera» mit ballettartiger Mühelosigkeit bewegt: stupende Fahrten auf der Augenhöhe der Heldin durch Wiesen, Wälder oder die Beine grösserer Tiere, majestätische Panoramaschwenks, während denen die immaterielle Kamera noch immer raumgreifend fährt. Um das technische Können hinter diesem entfesselten Blick braucht man gar nicht zu wissen, sein Vorteil dem erdenschweren Realfilm gegenüber springt ins Auge. Die Story? Spielt im Grunde keine Rolle. Die Katze schaffts auf ein verlassenes Boot, andere Tiere steigen zu, gemeinsam treibt man zwischen Bergkämmen und durch überflutete Städte, zankt und rauft sich zusammen, bis die Flut so grundlos endet, wie sie anfing. Viel wichtiger dabei: Die Tiere reden nicht und sind auch keine als Tiere drapierte Menschen wie die Superstars und ihr lustiges Beigemüse in den üblichen Animations-Blockbustern. Dann und wann knurren, fauchen oder krächzen sie, ansonsten herrscht bis auf Naturgeräusche und eine zurückhaltende Musik magische Ruhe. Genug für achtzig Minuten? Zurücklehen und eintauchen: Alles fliesst.

Andreas Furler

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Filmdateno

Synchrontitel
Straume DE
Flow, le chat qui n'avait plus peur de l'eau FR
Genre
Animation, Fantasy, Abenteuer
Länge
84 Min.
Originalsprache
Ohne Dialog
Bewertungen
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ØIhre Bewertung7.9/10
IMDB-User:
7.9 (52347)
Cinefile-User:
8.0 (3)
KritikerInnen:
< 3 Stimmen q

Cast & Crewo

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