Le procès du chien
Laetitia Dosch, Frankreich, Schweiz, 2024o
Avril, eine Anwältin, die immer wieder auf verlorenem Posten steht, hat sich selbst ein Versprechen gegeben: Ihren nächsten Fall wird sie gewinnen! Doch als Dariuch, ein ebenso verzweifelter Mandant wie ihr Fall, sie bittet, seinen treuen Gefährten Cosmos zu verteidigen, gewinnt Avrils Überzeugung wieder die Oberhand. Es beginnt ein unerwarteter und turbulenter Prozess: der Prozess des Hundes.
Avril, als Anwältin für hoffnungslose Fälle bekannt, bringt ihre festgefahrene Karriere wieder in Schwung, indem sie die Verteidigung eines rückfälligen Hundes übernimmt, dem nach dem Biss ins Gesicht einer Putzfrau die Einschläferung droht. Schnell wird der Fall zu einer öffentlichen Angelegenheit, der Ausgang des Prozesses zum politischen Zankapfel, und die Gerichtssitzungen geraten ausser Kontrolle. Massenhysterie, Medienentgleisungen, Hundegewalt: Die von der französisch-schweizerischen Schauspielerin und Autorin Laetitia Dosch inszenierte Komödie lebt von Exzessen und flirtet zeitweise mit dem Genre der Farce. Der schönen Idee, so viele gesellschaftliche Themen wie möglich in eineinhalb Stunden zu quetschen, schöpft die Absurdität der Situationen manchmal zu wenig entschieden aus. Das Regiedebüt Doschs, die als Anwältin mit unbeholfenen Gesten in ihrer Gerichtsrobe auch Slapstick-Talent beweist, ist dennoch ein Genuss. Der Film war für drei Schweizer Filmpreise nominiert und gewann jenen für die beste Darstellerin.
Clément Desbaillet